Nachrichten

Kalender-Icon  

Werte in der CDU- oder weshalb man die CDU wählen muss...

Am vergangenen Donnerstag fand eine gemeinsame Veranstaltung des CDU-Kreisverbandes Böblingen mit dem Kreisverband der Senioren Union statt. Als Referent hierzu war Steffen Bilger, Bundestagsabgeordneter für den Wahlkreis Ludwigsburg und Bezirksvorsitzender der CDU Nordwürttemberg, eingeladen.

Frau Schick begrüßte Steffen Bilger und betonte in ihrem Grußwort, dass es wichtig sei, dass man sich auch in schwierigen Zeiten auf die Wurzeln besinnt. Letztendlich seien diese Wurzeln der Grund, weshalb sie in die CDU eingetreten sei. Brigitte Schick kommt selbst aus dem vorpolitischen Raum und hat sich für die Werte der CDU im ehrenamtlichen Engagement stets eingesetzt.

Steffen Bilger berichtete, dass er als Jugendlicher in die CDU eingetreten sei. Für ihn waren damals vor allem die Grundausrichtung der CDU und ihre Erfolgsbilanz in Land und Bund entscheidend. Steffen Bilger betonte, dass die Grundwerte in der CDU schon bei den Vätern der CDU, nämlich Konrad Adenauer, zu finden seien. Konrad Adenauer sagte: "An die Stelle der materialistischen Weltanschauung muss wieder die christliche treten, an die Stelle der sich aus dem Materialismus ergebenden Grundsätze diejenigen der christlichen Ethik. Sie müssen bestimmend werden für den Wiederaufbau des Staates und die Abgrenzung seiner Macht, für die Rechte und Pflichten der Einzelpersonen, für das wirtschaftliche, soziale und kulturelle Leben, für das Verhältnis der Völker zueinander." Die Väter unserer Verfassung haben damals bewusst den Gottesbezug in die Präambel unserer Verfassung geschrieben. Steffen Bilger kritisierte Versuche diesen Gottesbezug umzudeuten. Ganz eindeutig war damals das christliche Verständnis von Gott gemeint und in diesem Sinne solle sich Deutschland auch mehr auf sein christlich-jüdisch geprägtes Wertefundament besinnen. Die CDU als Volkspartei sei geprägt von drei Säulen: der christlich-sozialen Säule, der konservativen Säule und von der liberalen Säule. Dies sei ein Alleinstellungsmerkmal der CDU im Vergleich zu den anderen Parteien, da sie als echte Volkspartei alle diese Säulen in sich vereine. Der soziale Bezug leite sich vor allem aus der christlichen Verantwortung zum Nächsten hin ab. Dies bedeute eine Verpflichtung dem Schwächeren zu helfen. Im Umkehrschluss bedeute es aber auch nicht, dass der einzelne nicht eigenverantwortlich sei. Eigenverantwortung einfordern, dem Schwachen dort helfen, wo er sich selbst nicht mehr helfen kann, das sei eine Grundüberzeugung der CDU.

Oft berichtete Bilger, werde er gefragt, für was das "C" in der CDU überhaupt noch stehe. Und diese Frage sei nicht einfach zu beantworten. Vor allem seien dafür aber auch die Werte, die im tagtäglichen Leben gelebt werden entscheidend. Dies seien Nächstenliebe, aber beispielsweise auch der Einsatz für die Bewahrung unserer Schöpfung. Die zweite Säule stellt das Konservative in der CDU dar. Franz Josef Strauß hat das Konservative in der CDU einmal so zusammengefasst: "Das Gute bewahrend dem Fortschritt verbunden." Hier werde auch deutlich, wo der Unterschied zu den Linken ist. Die Linken wollen die Gesellschaft permanent verändern. Konservative wollen die Gesellschaft erst einmal so belassen, wie sie ist und nur dort Veränderungen vornehmen, wo sie wirklich sinnvoll und notwendig sind. Die dritte Säule der CDU ist der liberale Aspekt. Dies sei auch in Baden-Württemberg in der Politik der CDU immer wieder deutlich geworden. Bilger kritisierte in diesem Zusammenhang die grün-rote Bildungsreform. Auch bislang sei in baden-württembergischen Schulen Toleranz gelehrt worden. Die jetzige Landesregierung setze hier jedoch komplett andere Akzente, indem sie von der Toleranz zur Akzeptanz die Einstellung der Kinder entwickeln will. Dies sei ein erheblicher Unterschied zum Ansatz der CDU. In der anschließenden Diskussion wurde noch viel über das Thema christliche Nächstenliebe im Zusammenhang mit der Asylpolitik diskutiert. Steffen Bilger betonte dabei, dass Ehrlichkeit wichtig sei. Die Politik der Kanzlerin sei für die dauerhafte Lösung der Flüchtlingskrise richtig, da eine Gesamtlösung nur in einem europäischen Kontext gelingen könne. Auf diesem Weg seien jedoch einzelne Maßnahmen, wie Kontingente für Flüchtlinge notwendig. Steffen Bilger betonte, dass man nicht vergessen dürfe, dass wir auch nicht nur eine Verantwortung gegenüber den Flüchtlingen haben, sondern auch eine Verantwortung für unsere eigene Bevölkerung und die kommenden Generationen in unserem Land. Es gelte auch daran zu erinnern, dass aber auch die Flüchtlinge selbst Verantwortung zu übernehmen hätten. Beispielsweise müsse sich ein Arzt aus Albanien fragen lassen, ob seine Landsleute nicht auf ihn angewiesen seien und er seiner Verantwortung für seine Heimat gerecht werde. Es müsse strikt zwischen Wirtschaftsflüchtlingen und wirklich Verfolgten unterschieden werden.

Im Schlusswort bedankte sich der Kreisvorsitzende Dr. Dr. Kauffmann für den Vortrag von Steffen Bilger und betonte dabei, dass es ihn gefreut habe, wie differenziert Steffen Bilger die Werte skizziert habe. Wie schwierig Werte auch zu beurteilen sind, lasse sich auch leicht am Fall des Weichenstellers zeigen. Man stelle sich vor, man sei Arbeiter für die Eisenbahn und hätte die Aufgabe eine Weiche zu stellen. Ein Waggon mit großem Gewicht rase den Berg herunter und würde bei gerader Ausfahrt direkt in eine Menschenmenge von 100 Menschen rasen. Könne er die Weiche umstellen, dann würde er auf ein Nachbargleis rasen und dort vier Gleisarbeiter töten. Die meisten Menschen entscheiden sich in dieser Konstellation dafür, dass kleinere Übel dem größeren Übel vorzuziehen und stellen die Weiche nach links, sodass die Gleisarbeiter getötet werden. Nun der Fall in leicht veränderter Konstellation: Der Waggon rast wieder den Berg hinunter. Diesmal befindet man sich selbst auf einer Brücke, neben einem Sitz ein Mann mit schwerem Gewicht und man hat die Möglichkeit den Mann auf den Waggon zu werfen, sodass der Waggon zum Stillstand gebracht wird und der Waggon nicht in die Menschenmasse fährt. Diesmal würden sich die meisten Menschen dagegen entscheiden, obwohl man diesmal nur ein Menschenleben opfert um viele Menschenleben zu retten an dieser Stelle. Die Diskrepanz zeigt, dass unsere Werte sehr stark von der jeweiligen Situation abhängig sind. Deshalb sei es wichtig, so Kauffmann, seine eigenen Werte immer kritisch zu hinterfragen und vor allem ehrlich zu sich und seinen Mitmenschen zu sein.

Zurück